Aktueller denn je: Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus

Seit 1996 ist der 27. Januar in der Bundesrepublik der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Auch in Sonneberg findet jedes Jahr an diesem Gedenktag auf dem Hauptfriedhof Sonneberg eine Kranzniederlegung statt, zu der die Stadt einlädt. Dieser Einladung folgten in diesem Jahr alle Stadtratsfraktionen, die Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskij (Die LINKE), die CDU-Landtagsabgeordnete Beate Meißner und Sonnebergs Landrat Robert Sesselmann (AfD).  

Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Soldaten rief Bürgermeister Dr. Heiko Voigt ins Gedächtnis und zitierte dabei den russischen Kameramann Alexander Woronzow, der damals Augenzeuge gewesen ist. „Was ich dort gesehen und gefilmt habe, war das Schrecklichste, was ich während des Krieges je gesehen und aufgenommen habe“, berichtete Woronzow aus seinen Erinnerungen.

Wie wichtig ein solches Gedenken ist, unterstrich Dr. Heiko Voigt in seiner Rede nachdrücklich: „Weil nicht nur in unserem Land wieder Mahnmale an diese Zeit beschädigt, Fahnen angezündet und Menschen jüdischen Glaubens angegriffen werden. In den zahlreichen internationalen Konflikten wird wieder hemmungslos von der Auslöschung anderer Völker oder von Minderheiten gesprochen und – schlimmer noch – danach gehandelt. Es ist zutiefst beunruhigend, dass auch heute, viele Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, Hass, Vorurteile und Extremismus weiterhin existieren.“

Gegen das Vergessen und für Aufklärung und Bildung seien Gedenkstätten wie Buchenwald und die Besuche dort sowie das Studium von Zeitzeugen-Berichten und Originalfilmen der damaligen Zeit ungeheuer wichtig. Und natürlich auch jene Gedenkveranstaltungen, wie vergangenen Samstag am neuen Denkmal auf dem Sonneberger Hauptfriedhof.

 

Sonnebergs Bürgermeister Dr. Heiko Voigt (Mitte), Landrat Robert Sesselmann und Landtagsabgeordnete Beate Meißner bei der Kranzniederlegung im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Carl-Heinz Zitzmann

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