Die Geschichte des Stadtarchivs Sonneberg
Im Kleinen Stadt- und Bürgerbuch (1594 - 1783) findet man den ersten Hinweis auf die städtischen Archivalien in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im Juli 1635 werden sie im Zusammenhang mit der Plünderung der Stadt durch kaiserliche Truppen erwähnt, wo des "Rats und der Stadt Brieffe und Siegel, mit welchem hohe Obrigkeit dies Stadt begnadet, schendlich vernichtet" worden sind. Hieraus erklärt sich der auffällige Mangel an älteren Urkunden im Stadtarchiv. 1839 ordnete die Meininger Landesregierung die Unterbringung der älteren, nicht mehr benötigten Akten in ein besonderes Stadtarchiv an.
Der große Stadtbrand 1840 vernichtete zweifellos die größte Menge älterer Akten.
1851 beschloss der Gemeinderat das Stadtarchiv ordnen zu lassen.
Das Archiv befand sich in den Räumen des 1845/46 erbauten Rathauses am Markt. Als das Rathaus für die aufstrebende Stadt zu klein wurde, diente das "Krugs-Hotel" in der Coburger Straße ab 1923 als neues Domizil. Später wurden die Akten in das im Jahr 1928 eingeweihte Neue Rathaus am Bahnhofsplatz umgelagert.
Herausforderungen für historische Archivalien
Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges drohte dem Stadtarchiv neues Unheil. Die wertvollen Bestände wurden in Luftschutzkeller ausgelagert. Die dadurch entstandene Unordnung bedurfte dringend einer Neuordnung. 1952 wurde Dr. Ullrich Heß als erster hauptamtlicher Archivar eingestellt und führte das Provenienzprinzip ein, welches bis heute noch Gültigkeit hat.
Die DDR-Zeit setzte den Beständen des Stadtarchivs arg zu. Die Archivierung wurde Mitte der 60er eingestellt. Durch einen massiven Wassereinbruch kam es auf den verstaubten historischen Akten zu einem Schimmelbefall. Durch eine aufwendige Rettungsaktion bekam der Archivbestand die Chance auch kommenden Generationen erhalten zu bleiben. 1996 entschied man sich aufgrund der Fülle der Akten und der Notwendigkeit eines Archivs für einen Neubau am Rathaus, in welchem das Stadtarchiv bis heute zu finden ist.