Historisches

Station 1

Die Handelsbeziehung zu Amerika

Sonneberg erlangte Ende des 19. Jahrhunderts weltweite Berühmtheit als „Werkstatt des Weihnachtsmannes“ und avancierte zu einem der größten Spielwaren- und Weihnachtsschmuckproduktions- bzw. -handelszentren der Welt.

Die enge Verbindung zu den Vereinigten Staaten von Amerika, wo zwischen 1851 und 1916 ein Konsulat bzw. eine konsularische Vertretung in Sonneberg bestand, trug maßgeblich zum internationalen Erfolg bei. Mit 40 Prozent der deutschen und 20 Prozent der weltweiten Spielwarenproduktion wurde Sonneberg 1913 zur „Weltspielzeugstadt“. Die wachsende Nachfrage wurde durch das ausgeklügelte System der „Verleger“ gestützt, die den globalen Absatz organisierten.

Trotz fortschreitender Industrialisierung blieb die Heimarbeit ein wichtiger Bestandteil der Produktion, was die handwerkliche Qualität und Einzigartigkeit der Sonneberger Spielwaren bewahrte. Ein weiterer Meilenstein zur Etablierung neuer weltweiter Absatzmärkte der Sonneberger Spiel- und Glaswaren war die Beteiligung an den großen Weltausstellungen unter anderem in London, Brüssel, Saint Louis. Die Sonneberger Modelleure und Unternehmer jener Zeit festigten damit den Ruf der Region als bedeutendes Zentrum der weltweiten Spielwarenindustrie.

Der Bahnhof früher

  • Schaut euch an, wie es hier am Bahnhof in Sonneberg früher aussah:

Station 2

Woolworth in Sonneberg

Interessantes zum ehemaligen Woolworth-Gebäude, das neben dem Rathaus auf der Wiese stand:

1913

Wilhelm Dressel verkauft sein Exportgeschäft (Ecke Köppelsdorfer Straße/Wilhelmstraße) an Woolworth.

1924

Auf Grund der guten Geschäftslage und des weltweiten Verkaufs von Spielwaren plant Woolworth auf einem Grundstück gegenüber dem Bahnhof den Bau eines repräsentativen modernen Büro- und Lagerhauses.
Das mit elf Geschossen von Architekt Walter Buchholz in Planung stehende Gebäude wird mit nur fünf Stockwerken und einem Kellergeschoss, passend zum Stadtbild, errichtet.

Sept./Okt. 1925

Beginn der Bauarbeiten
- Bauausführung: Firma Carl Brandt aus Bamberg und Baufirmen aus dem Sonneberger Raum
- Bau der Kanalisation
- Bau eines Feldbahngleises zum Abtransport des Erdaushubs

22.06.1926

Richtfest
- Bau einer 15 000 Volt-Leitung vom Elektrizitätswerk Sonneberg zum Woolworth-Bau

16.12.1926

baupolizeiliche Abnahme des Rohbaus

06.04.1927

Das Geschäftshaus mit Büro- und Lagerräumen und einem eigenen Gleisanschluss zum Hauptbahnhof wird in Betrieb genommen.

1938-1945

Das Gebäude wird während des II. Weltkrieges als Lager des Luftwaffenbekleidungsamtes genutzt.

11.04.1945

Brand im Geschäftshaus
- Beschuss durch amerikanische Artillerie
- dann Plünderung der Lagerbestände

1945

nach Kriegende erste Aufräumungsmaßnahmen an der Ruine

1949/1955

Sprengungen der Ruine, Enttrümmerungsarbeiten

1957/1958

Auf dem Woolworth-Gelände entsteht eine Parkanlage mit einem beleuchteten Brunnen.
- Plastiken der Sonneberger Bildhauer Otto Keil und Hans Döbrich werden aufgestellt.

09.05.1975

Einweihung des Ehrenmals der Freundschaft und des antifaschistischen Widerstandskampfes

30.10.1990

Demontage des Ehrenmals

1999

Die Stadt Sonneberg erwirbt das Grundstück von der Firma Woolworth.
- Das Gelände wird als Festwiese genutzt.

Station 3

Die Künstler – hier ein Ausschnitt aus der Zeitung

Es war ein längerer Weg, bis die Kunstwerke ihre Bestimmung gefunden haben… Lest mehr dazu und über den Künstler Siegfried Neuparth.

Über den Künstler Siegfried Neuparth

Station 6

Haus der Dame im Wandel

Im Volksmund hieß die Innenstadt-Brache lange noch „Haus der Dame“. Was war denn hier los?

Platz für Neues

Bauarbeiten laufen

Station 7

Die Geschichte des PIKO-Platzes

Der PIKO-Platz blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich war er Standort des US-Handelshauses Borgfeldt & Co., das Sonneberg im frühen 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Drehkreuz für den Export von Puppen und Spielzeug machte. In den 1930er Jahren wurde das Gelände für das Luftwaffenbekleidungsamt genutzt, das später eine entscheidende Rolle während des Zweiten Weltkriegs spielte.

Nach Kriegsende diente das Gebäude als Quarantänelager und später als Behördenhaus, bevor es ab 1960 zur Produktionsstätte der legendären Modelleisenbahnen des VEB PIKO wurde. 1992 wurde die Produktion verlagert, das Gebäude stand leer und wurde 2003 abgerissen.

Heute ist der PIKO-Platz ein lebendiger Ort für die Stadtmitte, der mit Spiel- und Sitzgelegenheiten, Wasserspielen und Veranstaltungen Familien und Besucher begeistert. Die Verbindung von Geschichte und Gegenwart macht ihn zu einem einzigartigen Ort in Sonneberg.


PIKO-Lok „Bergkönigin“ – Eine Ikone der Dampflokgeschichte

Die Baureihe 95, bekannt als „Bergkönigin“, wurde ab 1922 für den Einsatz auf steilen Gebirgsstrecken entwickelt. Mit ihrer außergewöhnlichen Leistung und robusten Bauweise bewährte sie sich auf anspruchsvollen Strecken in Thüringen und anderen Mittelgebirgen.

Nach 1945 wurde sie sowohl bei der Deutschen Bundesbahn als Schiebelok im Spessart als auch bei der Deutschen Reichsbahn in Thüringen und im Harz eingesetzt. Ihre Ära endete 1980, doch einige Exemplare sind bis heute als Museumsloks im Einsatz und begeistern Besucher.

Das PIKO-Modell der „Bergkönigin“ ist eine detailgetreue Hommage an diese beeindruckende Lokomotive. Es überzeugt mit feinster Verarbeitung, realistischen Details und vielseitigen Funktionen, wie Beleuchtung und Digitalvorbereitung – perfekt für Modellbahnliebhaber. Und jetzt sogar als gusseisernes Modell auf dem PIKO-Platz zu bestaunen!


Teddybären-Freunde

Die Skulpturengruppe auf dem PIKO-Platz wurde von dem expressionistischen Maler und einstigen Spielzeugdesigner Ali Kurt Baumgarten (1914 – 2009) erschaffen. Er hat nahe Sonneberg gelebt und gearbeitet.

Station 8

Das „Sprechende Bilderbuch“


Das „Sprechende Bilderbuch“ wurde 1874 vom Sonneberger Buchhändler Theodor Brand erfunden. Es kombinierte Bilder und Texte mit Tierstimmen, die durch kleine Mechaniken erzeugt wurden, und schlug damit eine Brücke zwischen Buch und Spielzeug. Die Erfindung wurde schnell weltweit bekannt, mit Patenten in Deutschland und den USA, und in vielen Sprachen verkauft.

Das Buch, ein großer Erfolg, wurde in den 1880er Jahren in renommierten Publikationen wie der Scientific American vorgestellt. Es gab verschiedene Ausgaben mit bis zu neun Stimmen, die später durch automatische Mechanismen noch verbessert wurden.

Theodor Brand verband Erfindungsgeist und Druckkunst und prägte die Spielzeugindustrie nachhaltig. Seine Idee war ein Vorläufer moderner Bücher mit Soundclips und digitalen Funktionen.


Das „Sprechende Bilderbuch“ wurde 1874 vom Sonneberger Buchhändler Theodor Brand erfunden.

Station 9

Die Familie, die seit 100 Jahren Teddys zaubert!

Die Firma Martin Bären aus Sonneberg ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, das seit 1924 handgefertigte Teddybären herstellt. Gegründet von Albin Martin, wird das Unternehmen heute in der fünften Generation von seiner Ur-Urenkelin Sina Martin geführt.

Martin Bären ist bekannt für seine hochwertigen Materialien wie Holzwolle, Mohair, Waschleder und Glasaugen, die in liebevoller Handarbeit zu einzigartigen Teddybären verarbeitet werden. Ein besonderes Markenzeichen der Bären ist das grüne Herz.

Im Jahr 2024 feierte Martin Bären sein 100-jähriges Bestehen und setzt damit seine lange Tradition in der Teddybär-Herstellung fort.

Station 11

Vom privaten Garten zum städtischen Park

Der Stadtpark ist ein echtes Stück Geschichte mitten in Sonneberg. Ab 1835 ließ die Unternehmerfamilie Lindner hier drei prachtvolle Villen und ein Fabrikgebäude errichten – eines der ersten Bauwerke vor dem alten Stadtkern. Hinter den Villen entstand eine weitläufige Gartenanlage, die heute als 1,4 Hektar großer Stadtpark erhalten ist.

Mit alten Bäumen, einem Teich mit Springbrunnen und romantischen Treppenanlagen lädt der Park zum Verweilen ein. Wusstet ihr, dass Louis Lindner, ein Familienmitglied der Unternehmerdynastie, 1851 zum ersten US-Konsul ernannt wurde?

Ein Ort, an dem Geschichte und Natur perfekt zusammenkommen!

Übrigens:

Wenn ihr euch für historische Gebäude in Sonneberg interessiert, dann macht einen Spaziergang über die Historische Meile.