Bedeutende Persönlichkeiten der Stadt

Sonneberg – mit dem Namen verbindet man die Stadt der Spielwarenherstellung und des Spielwarenhandels.

Aber Sonneberg erreichte nicht nur durch die Spielwarenindustrie Bekanntheit. Es ist auch die Heimatstadt von international anerkannten Künstlern und Wissenschaftlern, an die wir erinnern.

  • In der Ausstellungsreihe "Sonneberger Schlaglichter" gibt es mehrere Roll-Ups, die im wechselnden Rhythmus an die Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet ausgeliehen werden. Inhaltlich erarbeitet wurden sie von den Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs Sonneberg.
Schauspieler Fred Delmare
Fred Delmare mit der langjährigen Bürgermeisterin der Stadt Sonneberg Sibylle Abel. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1922 in Hüttensteinach als Werner Vorndran geboren
  • 1928 – 1936 Besuch der Volksschule in Hüttensteinach, dann Lehre zum Werkzeugmacher
  • kleinere Rollen an einer Bauernbühne
  • 1940 Kriegsdienst
  • 1940 – 1941 Schauspielunterricht in Bremerhaven, Auftritte als Statist
  • 1946 – 1950 Schauspielunterricht am Nationaltheater in Weimar und am Hebbel-Theater in Berlin
  • ab 1950 Rollen am Theater Leipzig
  • Rollen bei Film und Fernsehen (DEFA)
  • Kunstpreis der DDR
  • 1964 Filmpremiere des Kriminalfilms „Schwarzer Samt“ in Sonneberg
  • 1987 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
  • Besuche und Lesungen in Sonneberg
  • ab 1992 – arbeitet als freier Schauspieler
  • 2009 in Leipzig verstorben

Fred Delmare spielte in über 200 Filmen Haupt- und Nebenrollen. Bekannte Filme sind „Nackt unter Wölfen“, „Der Teufelskreis“, „Die Legende von Paul und Paula“ und „Jeder stirbt für sich allein“. Er hatte Filmrollen in Indianer- und Westernfilmen, in Abenteuerfilmen, in Märchenfilmen, in Kinder- und Jugendfilmen und viele Serienrollen. Seine letzte Rolle spielte er als Friedrich Steinbach in der Arztserie „In aller Freundschaft“.

Dramatiker Tankred Dorst
Porträt von Tankred Dorst. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1925 in Oberlind als Sohn des Fabrikanten Max Dorst geboren
  • 1944/45 Kriegsdienst, englische und amerikanische Kriegsgefangenschaft
  • 1947 Rückkehr nach Deutschland
  • schreibt Stücke für Marionettentheater
  • 1951 Studium in Bamberg
  • 1952 Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften in München
  • freiberuflich tätig
  • 1960 Aufführung der ersten Theaterstücke
  • 1969 Tukan-Preis
  • Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München
  • Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main
  • Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt
  • Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz
  • Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland
  • Vortragsreihen und Gastprofessuren
  • zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen wie z. B. der „Georg Büchner Preis“, der „Schiller-Gedächtnispreis“, der „Europäische Preis für Literatur“ und die „Carl-Zuckmayer-Medaille“
  • 2006 Neuinszenierung „Der Ring des Nibelungen“ in Bayreuth
  • 2006 Besuch in Sonneberg; Ausstellung „Tankred Dorst – Leben und Werk“
  • 2009 Thüringer Verdienstorden
  • 2010 Ehrenbürger der Stadt Sonneberg
  • 2017 in Berlin verstorben

Tankred Dorst ist einer der bedeutendsten und meistgespielten Autoren der Gegenwart in Deutschland. Als Dramaturg und Regisseur ist er international bekannt. Seine vielschichtigen Werke greifen zeitgenössische, politische und historische Themen auf. Das Theaterstück „Merlin oder das wüste Land“ gilt als sein Meisterwerk. Die Stadt Sonneberg ehrte Tankred Dorst am 2010 mit der Ehrenbürgerschaft.

Chemiker Oskar Dressel
Oskar Dressel. Foto: Bayer Archives Leverkusen, Bayer AG

 

  • 1865 in Sonneberg als Sohn das Kaufmannes Gotthelf Dressel geboren, der Urgroßvater war Gotthelf Greiner, der Erfinder des „Thüringer Porzellans“
  • Besuch der Grund- und Gewerbeschule in Sonneberg
  • Besuch des Gymnasiums in Erfurt
  • Studien an der Universität in Heidelberg, München und Leipzig
  • 1889 Promotion in Leipzig (vollständiger Titel Dr. Dr. h.c. Oskar Dressel)
  • Arbeit in Görlitz
  • ab 1891 Arbeit bei der Firma Bayer
  • Entwicklung und Herstellung von über 50 syntetischen Farben
  • Forschungen auf dem Gebiet der Pharmazeutik
  • 1917 zusammen mit W. Roehl und R. Kothe gelingt Oskar Dressel die Entwicklung des Medikamenten-Wirkstoffes Suramin (Germanin) gegen eine von der Tsetsefliege übertragene Tropenkrankheit, der Schlafkrankheit
  • 1919 erstmalige Heilung eines Patienten von der Schlafkrankheit im Tropeninstitut Hamburg
  • 1924 Verleihung der Adolf-Bayer-Medaille durch den Verein der Deutschen Chemiker
  • 1928 Ehrendoktortitel der Universität Leipzig
  • 1941 in Bonn verstorben
  • wird in der Familiengruft der Familie Greiner bei Limbach beigesetzt

 

Spielzeuggestalterin Helene Haeusler
Porträt von Helene Haeusler. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1904 in Metz geboren
  • 1921 – 1924 Besuch der Kunstgewerbeschule in Kassel; Fachrichtung Textil,
  • Ausbildung zur Kindergärtnerin
  • 1925 – 1927 Studium an der staatlichen Kunstgewerbeschule in München, Fachrichtung Grafik und Buchgestaltung
  • 1927 – 1934 Aufenthalt in Sonneberg, Arbeit bei der Spielwarenfirma Martin Eichhorn und später bei Cuno & Otto Dressel, entwirft eine der ersten weichgestopften Puppen – das „Heinerle“
  • 1934 freiberuflich in München
  • 1954 Rückkehr nach Sonneberg
  • Dozentin an der Fachschule für Spielzeuggestaltung in Sonneberg, entwickelt mit ihren Studenten therapeutisches Spielzeug und Spielgeräte
  • 1965 Ende der Lehrtätigkeit
  • entwirft weiter Spielzeug für Kinder mit Behinderungen
  • Initiatorin des Arbeitskreises „Therapeutisches Spielzeug“
  • 1978 Einrichtung der ersten Förderwerkstatt in Sonneberg, Spielzeug nach ihren Entwürfen entsteht
  • 1982 Designpreis der Deutschen Demokratischen Republik
  • 1987 in Sonneberg verstorben

Helene Haeusler setzte sich für die gezielte Förderung von Menschen mit Behinderungen ein, auf ihre Initiative hin erfolgte die Einrichtung der ersten Förderwerkstatt in Sonneberg. Sie entwickelte therapeutisches Spielzeug und Spielgeräte speziell für Kinder, Jugendliche und auch für Erwachsene mit Behinderung. Für ihre neuartigen Entwürfe finden natürliche Materialien wie Filz, Leder, Rupfen, grobes Leinen und Holz Verwendung. Die Bekanntesten sind die Spiel- und Sitztiere Nashorn und Ente, die bunten Sitzwürfel, die Hand- und Werfpuppen, die verschiedenen Holzspielzeuge und die Legespiele.

Die bekannte Sonneberger Spielzeugdesignerin Renate Müller war Schülerin von Helene Haeusler.

 

Maler Gustav Hetzer
Gustav und Anna-Maria Hetzer. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1909 in Sonneberg als Sohn des Druckereibesitzers und Zeitungsverlegers Anton Hetzer geboren
  • 1926 – 1930 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, Meisterschüler bei Prof. Julius Hess
  • ab 1931 Studienreisen nach Italien
  • 1934 Mitglied der Künstlergruppe Sonneberg und Ausstellungen (Maler, Grafiker, Fotograf)
  • 1937 Tod des Vaters, Übernahme der Druckerei mit seinem Bruder Paul
  • 1938 Ehe mit Anna Maria König
  • 1940 – 1945 Kriegsdienst, der Krieg beeinflusst seine Arbeiten
  • 1945 nach Ende des 2. Weltkrieges Mitbegründer der Arbeitsgruppe Bildende Kunst des Kulturbundes, Kreis Sonneberg, erster Arbeitsgebietsleiter
  • 1947 in Sonneberg durch einen tragischen Unglücksfall verstorben

Anna Maria Schäfer, verwitwete Hetzer, geborene König, Lehrerin – Malerin

  • 1909 in Meiningen geboren
  • Studium in München
  • 1931 – 1934 Studienreisen nach Italien
  • 1938 Ehe mit Gustav Hetzer
  • 1999 in Sonneberg verstorben

 

Astronom Cuno Hoffmeister
Porträt von Cuno Hoffmeister. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1892 in Sonneberg als Sohn des Spielwarenfabrikanten Carl Hoffmeister geboren
  • 1903 erste astronomische Beobachtungen
  • nach der Schulzeit Ausbildung als Kaufmann
  • 1911 – 1912 Aufenthalt in Baltimore, USA
  • 1914 seine erste Entdeckung von neuen veränderlichen Sternen
  • 1915 – 1918 Hilfsassistent an der Sternwarte in Bamberg
  • 1917 Mitglied der Astronomischen Gesellschaft
  • 1919 Einrichtung einer Sternwarte im elterlichen Haus
  • 1920 – 1924 Studium der Astronomie, Mathematik und Physik an der Universität in Jena
  • 1925 Bau der Sternwarte auf dem Erbisbühl in Neufang
  • 1926 Leiter der Sternwarte
  • 1927 Promotion zum Dr. Phil., Verleihung der Leibnitz-Medaille
  • 1928 Beginn der fotografischen Himmelsaufnahmen
  • ab 1930 Forschungsreisen u.a. in die Karibik, nach Südafrika und Namibia
  • 1936 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • 1938 Ernennung zum Observator der Universitätssternwarte Berlin-Babelsberg
  • 1943 Ernennung zum Professor
  • 1951 Nationalpreis der DDR
  • Vorsitzender der neugegründeten "Sektion Astronomie" der Deutschen Akademie der Wissenschaften, Lehrtätigkeit an der Universität in Jena
  • 1954 Vaterländischer Verdienstorden
  • 1959 Entdeckung eines Asteroiden, Verleihung der Humboldt-Medaille
  • 1960 Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
  • 1961 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin
  • 1964 Ehrenbürger der Stadt Sonneberg
  • Alexander von Humboldt-Medaille
  • 1968 in Sonneberg verstorben

Cuno Hoffmeister, schon als Kind von der Astronomie fasziniert, wurde zum Entdecker und Beobachter von Sternen, Kometen, Asteroiden und Meteoren und zu einem international anerkannten Wissenschaftler.

Die 1928 begonnenen fotografischen Himmelsaufnahmen, der Felderplan der fotografischen Himmelsüberwachung, auf den über 275.000 Fotoplatten sind in Europa eine einzigartige Sammlung und weltweit von wissenschaftlicher Bedeutung. Nach dem Sonneberger Astronomen wurde der Mondkrater „Hoffmeister“ und der Asteroid „Cuno“ benannt.

Die Stadt Sonneberg ehrt Prof. Dr. Hoffmeister, den Astronom, Wissenschaftler und Gründer der Sternwarte Sonneberg, mit der Ehrenbürgerschaft. Eine Schule der Stadt Sonneberg und die Straße in dem sein Geburtshaus steht wurden nach ihm benannt.

 

Maler Karl Kassel
Porträt von Karl Kassel. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1918 in Asch geboren
  • 1933 – 1937 Lehre zum Porzellanmaler
  • Porzellanmaler bei der Firma Göbel in Oeslau
  • 1941 – 1943 Studium an der staatlichen Fachschule für Porzellanindustrie in Selb, Diplom der Meisterschule, Abteilung Malerei
  • 1943 – 1945 im Labor der Porzellanfabrik der Siemens & Schuckert - Werke AG in Neuhaus-Schierschnitz tätig
  • 1946 Lehrer an der Staatlichen Industrieschule in Sonneberg (Maler – Grafiker – Gestalter Porzellan/Keramik)
  • Mitglied im Kulturbund der DDR
  • Mitglied im Verband Bildender Künstler
  • 1960 Dozent für Dekorgestaltung an der Ingenieurschule Hermsdorf
  • 1965 Diplom für Keramische Gestaltung an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee
  • 1965 – 1983 Leitung der Betriebsakademie im VEB Vereinigte Porzellanwerke Sonneberg, später VEB EKS
  • ab 1983 freiberuflich tätig
  • Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler
  • 2006 in Sonneberg verstorben

 

Bildhauer Otto Keil
Porträt von Otto Keil. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1905 in Gotha geboren
  • 1919 –1920 Kunstgewerbeschule in Altona
  • 1920 – 1922 Kunstgewerbeschule in Erfurt, dann Ausbildung zum Bildhauer in Gotha
  • 1924 – 1928 Student an der Akademie der bildenden Künste in Dresden
  • 1929 – 1931 freiberuflich in Gotha tätig
  • 1931 Direktor der Keramischen Fachschule in Lichte
  • Studienreisen nach Italien
  • 1938 Direktor der Industrieschule Sonneberg
  • 1940 – 1944 Kriegsdienst
  • 1945 freiberuflich tätig
  • 1950 Organisation der 1. Kunstausstellung in Sonneberg
  • 1952 Mitglied im Verband bildender Künstler
  • 1953 Ehe mit Ingeburg Tschechene
  • 1953 – 1972 Direktor des Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg
  • Kreisdenkmalpfleger und Gutachter für Spielzeug
  • Gastdozent an der Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle-Giebichenstein (Bildhauer – Modelleur – Direktor der Industrieschule Sonneberg – Direktor des Spielzeugmuseums Sonneberg – Kunsthistoriker)
  • Mitglied im Internationalen Rat für Kinder und Spielzeug (ICCP)
  • 1984 in Sonneberg verstorben

Ingeburg Keil-Tschechene, Bildhauerin

  • 1919 in Woislawitz geboren
  • 1953 Ehe mit Otto Keil
  • 1981 in Sonneberg verstorben
Lehrerin Hedwig Kost
Hedwig Kost. Foto/Repro: Harald Saul

 

  • 1871 in Steinach als Tochter des Amtsassistenten und Verwalters des Herzoglichen Eisenwerkes Erich Kost geboren
  • der Vater wird nach Sonneberg versetzt
  • Schulbesuch
  • Lehrerin an der städtischen Kochschule
  • 1907 Neubau des Wohnhauses Schießhausstraße 9, im Oktober Eröffnung der Kochschule
  • 1914 das über 300seitige „Kochbuch“ erscheint
  • 1929 Neubau des Wohnhauses Lutherhausweg 29, Einrichtung einer Kochschule, Leiterin der Kochschule
  • 1935 fünfte Auflage des „Kochbuches“
  • 1949 in Sonneberg verstorben

Die Kochkurse von Hedwig Kost waren weit über Sonneberg hinaus bekannt. Das bekannte Kochbuch gliedert sich in Haushaltsführung, Nahrungsmittellehre, Kochanweisung, Küchenzettel und Speisefolge. Man findet nicht nur Rezepte für den bürgerlichen Tisch, sondern auch Rezepte für Gesellschaftsessen mit Suppe, Vorgericht, Mittelgericht/kaltes Mittelgericht, Erster Bratengang, Gemüsegang, Zweiter Bratengang, Nachspeise und Früchte und Naschwerk.

Der Kunst des Deckens des Esstisches nach Zahl der Gänge und der Art des Menüs wird ebenso ein Kapitel gewidmet. Das Kochbuch ist in vielen Haushalten zu finden und heute noch gefragt, 1990 nachgedruckt ist es in zweiter Auflage erhältlich.

 

 

Maler Franz Kürschner

 

  • 1929 in Sonneberg geboren
  • 1948 – 1950 Lehre im Malergeschäft seines Vaters
  • während Schulzeit und Lehrausbildung Zeichenunterricht bei Prof. Karl Staudinger
  • Meisterprüfung
  • 1951 – 1954 Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Erfurt
  • freiberuflich tätig
  • Dozent der Fachschule für Spielzeug in Sonneberg
  • Studienreisen in die damalige UdSSR und Bulgarien
  • Mitglied im Verband Bildender Künstler
  • Zusammenarbeit mit Sonneberger Künstlern und gemeinsame Projekte wie großflächige Wandgestaltungen mit Leichtmetall-Ätzungen
  • 1973 in Sonneberg verstorben
Kartograf Clemens Major
Porträt von Clemens Major. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 9. Januar 1847 in Annaberg-Buchholz geboren
  • 1852 nach Lichtenstein/Sachsen gezogen
  • 1853/58 Grundschulzeit
  • Rektorenklasse der Lichtensteiner Bürgerschule (großes Vergnügen an Landkarten und Kartenbildern)
  • Mit 12 Jahren: Anfänge fürs Selbstzeichnen
  • 1862-1866 Chemnitzer Realschule I. Ordnung
  • Freistelle an der Akademie der Künste in Dresden
  • 1872 Lehrer für Zeichnen an der Gewerbeschule und der
  • Herzoglichen Realschule in Sonneberg
  • Unterrichtete auch an Bürgerschule, Fortbildungsschule und Industrieschule in Sonneberg
  • 1878 Zeichenlehrerprüfung in Dresden (Lehrer – Kartograf – Topograf)
  • 1881 die Karte „Der Meininger Kreis Sonneberg“ erscheint
  • 1893 „Führer für Sonneberg und Umgebung“ erscheint
  • 1884-1903 „Plan von Sonneberg und Umgebung“ erscheint (18 Jahre Arbeitszeit)
  • 28. April 1930 in Sonneberg verstorben

Die sogenannte „Majorsbank“, eine steinerne Bank am Hang des Schönbergs, und die Schutzhütte (Oberland am Rennsteig) erinnert heute noch an Clemens Major. In ganz Deutschland gab es zu dieser Zeit keine Stadt von der Größe Sonnebergs, die so genaue und drucktechnisch hervorragende Karten aufzuweisen hatte. Die Werke werden heute im Spielzeugmuseum Sonneberg aufbewahrt und können besichtigt werden.

Modelleur Reinhard Möller
Porträt von Reinhard Möller mit Büste. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1855 in Ruhla geboren, der Vater war Meerschaumschnitzer
  • Besuch der Zeichenschule in Ruhla
  • Schüler des Bildhauers Weiß und des Hofbildhauers Prof. Kugel in Ruhla
  • Studium an der Kunstakademie in Nürnberg
  • 1877 Leitung der Modellierabteilung der Porzellanfabrik Kister in Scheibe-Alsbach
  • Fertigung von Entwürfen für Porzellanfabrik Hertwig & Co. in Katzhütte
  • 1887 Berufung als Direktor an die Industrieschule nach Sonneberg
  • Lehrer für das Fach Anatomie und Modellieren
  • Entwurf der Schaugruppen der Sonneberger Spielwarenindustrie für die
  • Weltausstellungen
  • 1901 Ernennung zum Professor
  • Würdigung seiner Leistungen mit zahlreichen Auszeichnungen
  • 1912 in Sonneberg verstorben

Prof. Reinhard Möller war überwiegend an den Entwürfen der Schaugruppen der Sonneberger Spielwarenindustrie für die Weltausstellungen 1893 in Chicago, 1900 in Paris, 1904 in St. Louis und 1910 in Brüssel beteiligt. Er war Modelleur, Bildhauer, Lehrer und Direktor der Industrieschule. Die bekannteste Schaugruppe mit einer Grand Prix-Auszeichnung, die  „Thüringer Kirmes“ (Brüssel 1910), ist im Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg zu sehen.

 

Wissenschaftler Hermann Pistor
Hermann Pistor. Foto: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1875 in Sonneberg geboren
  • Besuch der Bürgerschule in Sonneberg
  • 1891 – 1895 Herzogliches Lehrerbildungsseminar in Hildburghausen
  • 1895 – 1897 Schulamtskandidat in Gräfenthal
  • 1897 – 1903 Lehrer in Sonneberg
  • 1904 – 1908 Gymnasium in Coburg, Studium der Geografie, Mathematik und Physik an der Universität in Jena  
  • 1908 Promotion zum Dr. Phil.
  • 1910 – 1918 Lehrer an der Oberrealschule in Sonneberg
  • 1918 – 1919 Lehrer für Mathematik und Physik an der Augenoptiker Schule in Jena
  • 1919 Ernennung zum Professor, Direktor der Staat. Optiker Schule in Jena
  • 1920 Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses für das Augenoptikerhandwerk
  • 1927 Fachhochschule für Optik
  • Sachverständiger der internationalen Optikerliga in London
  • Ehrenmitglied nationaler Berufsverbände
  • 1950 Ehrenbürger der Stadt Jena
  • verstorben 1951 in Jena

Prof. Dr. Hermann Pistor modernisierte mit seinen geschaffenen Grundlagen und Richtlinien die Ausbildung in der Augenoptik und somit den Berufsstand der Optiker. Er war Lehrer, Wissenschaftler und Direktor der Fachschule für Augenoptik in Jena. Seine Publikationen zur Augenoptik sind heute noch Standardwerke. 1953 erhielt die Fachschule für Augenoptik in Jena den Namen „Hermann Pistor“.

Hermann Pistor war 1901 Mitbegründer des Gewerbemuseums des Meininger Oberlandes, des heutigen Deutschen Spielzeugmuseums in Sonneberg. Mit der Schrift „Altes und Neues aus Sonneberg und dem Meininger Oberland“ und vor allem mit dem in Mundart verfassten Gedicht „Sumbarger Arpfelsklüeß“ ist Pistor noch vielen im Gedächtnis. Das Gymnasium der Stadt trägt noch heute den Namen „Hermann Pistor“.

 

 

Maler Armin Reumann
Porträt von Armin Reumann. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1889 in Sonneberg als Sohn des Spielwarenfabrikanten Hermann Reumann geboren
  • künstlerische Begabung wird durch die Eltern gefördert
  • 1903 – 1906 Schüler an der Industrieschule in Sonneberg
  • Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen unterstützt Armin Reumann mit einem Stipendium
  • ab 1907 Studium an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, Meisterschüler bei Prof. Hugo von Habermann
  • 1910 Kunstausstellungen in der Münchner Secession, Bekanntschaft mit Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt
  • 1912 in der „Modernen Galerie“ von Heinrich Thannhauser teilt Armin Reumann die Ausstellungsräume mit Malern wie Max Liebermann oder Claude Monet
  • der Name Armin Reumann steht im Katalog der Galerie Thannhauser mit Renoir und Rousseau, Meister der frühen Moderne
  • 1913 Studienreise nach Italien
  • 1913 – 1914 Besuch der Meisterklasse des Tiermalers Angelo Jank
  • 1915 Kriegsdienst, hielt die Schrecken des Krieges in seiner Malerei fest
  • 1916 Angebot eines Meister-Ateliers an der Königlichen Akademie der Künste Berlin, der Kriegsdienst verhindert die Pläne
  • nach Kriegsende freiberuflich in München tätig
  • 1920 Rückkehr nach Sonneberg
  • freiberuflich tätig
  • 1922 Ehe mit der Kunstgewerblerin und Puppenkünstlerin Irmgard Dörr
  • Gründung einer Puppenwerkstatt
  • Ausstellungen in Berlin, Weimar, München, Nürnberg und Sonneberg
  • gemeinsame Reisen des Ehepaares nach Berlin und München, Treffen u.a. mit Leo von König, Heinrich Zille und Käthe Kollwitz
  • 1944 – 1945 Kriegsdienst
  • 1952 in Jena verstorben
Sprachwissenschaftler August Schleicher
Porträt von August Schleicher. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1821 in Meiningen als Sohn des Arztes Johann Gottlieb Schleicher in Meiningen geboren
  • 1822 der Vater tritt die Stelle des Amtsarztes in Sonneberg an
  • nach dem Schulbesuch in Sonneberg Besuch des Coburger Gymnasium Casimirianum Theologiestudium in Erlangen und Tübingen
  • Studium der Sprachwissenschaften in Bonn, Begegnung mit dem Erbprinzen von Sachsen-Meiningen, dem späteren Herzog Georg II.
  • 1846 Promotion
  • 1848 bis 1850 Reisen und Forschungsaufenthalte in London, Paris und Wien
  • 1850 Professur in Prag, Studium der slawischen und litauischen Sprache
  • 1852 Studienreise nach Ostpreußen, Sammlung von Litauischen Märchen, Sagen und Liedern, Vergleich der baltischen Sprachstämme
  • 1857 Professur in Jena
  • Aufenthalt in Sonneberg; das Buch „Volkstümliches aus Sonneberg im Meininger Oberlande“ entsteht
  • 1861 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • 1863 Mitglied der Königlich-Sächsischen-Gesellschaft der Wissenschaften
  • Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg
  • Würdigung seiner Leistungen mit zahlreichen Auszeichnungen
  • 1868 in Jena verstorben

Prof. Dr. August Schleicher, ein bedeutender Sprachwissenschaftler, entwickelte die Stammbaumtheorie in der vergleichenden Sprachforschung und erforschte Zusammenhänge der indogermanischen Sprachfamilie. Seine Arbeiten über die slawischen, litauischen und indogermanischen Sprachen und sein Hauptwerk „Kompendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprache“ gelten auch heute noch als Basiswerke.

In dem während eines längeren Aufenthalts in Sonneberg entstandenem Buch „Volkstümliches aus Sonneberg im Meininger Oberlande“ analysiert er die Grammatik, die Schreibweise und die Aussprache der Sonneberger Mundart, zeichnet Sitten und Bräuche, Mundartverse, Sprüche, Gedichte und Sagen auf.

Maler Karl Staudinger
Porträt Karl Staudinger. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1874 in Wies/Steiermark geboren
  • 1895 – 1897 Betriebsassistent und Lithograf
  • 1900 – 1905 Besuch der Malschule von Prof. Knirr in München
  • 1905 – 1908 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, Schüler von Franz von Stuck
  • 1908 – 1911 freiberuflich in Dachau tätig
  • 1912 Leiter der Industrieschule in Sonneberg, Lehrer für Anatomie, Zeichnen und Malen
  • 1913 Direktor des Städtischen Museums Sonneberg
  • Vorstandsmitglied des Museumsvereins
  • 1914 – 1918 Kriegsdienst
  • 1929 Berufung zum Professor
  • 1929 – 1932 Leitung der Kunst- und Gewerbeschule San José de Cucutá /Kolumbien
  • 1937 freiberuflich tätig
  • nach 1945 Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands (Maler, Grafiker, Gestalter, Lehrer)
  • 1962 in Sonneberg verstorben
Maler Arno Viegelmann
Porträt von Arno Viegelmann. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 08.06.1883 in Porto Alegre/Brasilien als Sohn einer Hamburger Kaufmannsfamilie geboren, später in Hamburg wohnhaft
  • 1898 - 1899 Hauptgewerbeschule in Hamburg
  • 1899 - 1902 Studium an der Kunsthochschule in Weimar
  • 1902 - 1903 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München
  • 1904 - 1908 eigenes Atelier für Glasmalerei, Kunstverglasung und Glasmosaik
  • 1909 - 1911 Künstlerischer Leiter der Fa. Dunn & Co.
  • 1920 - 1922 freiberuflich tätig
  • ab 1922 Beschäftigung mit Spielzeug, besonderes Augenmerk liegt auf der Gestaltung von Holzspielzeug
  • Künstlerischer Mitarbeiter der ZOO-Werkstätten, neuartige bewegliche Tierfiguren mit verdeckten Federzügen entstehen
  • 1925 - 1928 freiberuflich tätig
  • 1928 Lehrer an der Industrieschule Sonneberg, Fachrichtung Zeichnen, Malen und Modellieren (Maler, Bildhauer, Gestalter, Lehrer)
  • 1928 Initiator der „Künstlergruppe Sonneberg“
  • 1932 Leitung der Sonneberger Künstlergruppe
  • 1933 - 1936 künstlerischer Aufbau der Sonneberger Spielzeugschau
  • 1939 - 1942 stellvertretender Leiter der Industrieschule Sonneberg
  • 1945 Abschied aus dem Schuldienst
  • 1949 in Sonneberg verstorben

Nach den Entwürfen von Arno Viegelmann wird das Sonneberger Reiterlein in seiner heutigen Form zum Symbol und Werbemittel für die Spielwarenfabrikation in Sonneberg und der Stadt Sonneberg. Er arbeitete mit bekannten Spielwarenfirmen aus Sonneberg und Steinach zusammen, lieferte Entwürfe für Messe-Ausstellungsräume, Festdekorationen und Festumzüge.

 

Chemiker & Physiker Reinhold von Walther
Porträt Reinhold von Walther. Repro: Stadtarchiv Sonneberg

 

  • 1866 in Sonneberg geboren
  • Schulbesuch in Sonneberg
  • Besuch des Gymnasiums in Saalfeld
  • 1887 Studium der Naturwissenschaften an den Universitäten München, Erlangen und Leipzig
  • 1893 Promotion an der Universität Leipzig
  • 1893 Arbeit an der Technischen Hochschule in Dresden
  • 1896 Habilitation in Dresden
  • 1898 außerordentlicher Professor für anorganische Chemie
  • Grundlagenforschung zu der Realisierung der Leuchtstoffröhre
  • ab 1918 Professor für Organische Chemie an der Bergakademie Freiberg (Prof. Dr. phil. Reinhold von Walther
    Chemiker, Physiker, Lehrer, Rektor der Bergakademie Freiberg)
  • Aufbau eines Laboratoriums
  • Gründung des Braunkohlenforschungsinstitutes
  • 1931- 1933 Rektor an der Bergakademie Freiberg
  • Rückkehr nach Sonneberg
  • 1945 in Sonneberg verstorben

 

 

Bildkennzeichnung

  • Header-Bild - C. Heinkel
  • Foto Oskar Dressel - Bayer Archives Leverkusen, Bayer AG
  • historische Fotos - Stadtarchiv Sonneberg