Spielzeughersteller mit mehr Sichtbarkeit im Stadtbild

Ein bisher ungenutztes Rathaus-Schaufenster in der Bahnhofstraße haben angehende Spielzeughersteller im 1. Lehrjahr mit Hilfe ihrer Lehrkräfte und Ausbilder als „Spielwiese des Handwerks“ gestaltet. Damit soll im öffentlichen Stadtbild Werbung für die Ausbildungsrichtung gemacht werden, für den Beruf und das für die Region typische Handwerk.

Kurz vor ihren Sommerferien haben nun die Berufsschüler der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg (SBBS) und ihre jeweiligen Betreuer einen offiziellen Dank erhalten. Als stellvertretende Bürgermeister und Vertreter der Deutschen Spielzeugstraße haben Martin Stingl aus Neustadt bei Coburg und Christian Dressel aus Sonneberg anerkennende Worte gefunden.

Durch dieses „Signalfenster“ werde gezeigt, dass die Spielzeugherstellung in der Region gelebt werde. „Die Auszubildenden präsentieren ihr Können, werben für Ihre Schule und ihre Ausbildungsfirmen“, sagte Martin Stingl und lobte das Projekt und die viele Kopf- und Handarbeit, die darin stecke. Denn die großformatigen Plüschtiere sind selbst genäht, eine Ständerwand aus Holz wurde mit Nicki-Stoff bespannt und als „Spielwiese“ ausgestaltet. Umher liegen einige Gesellschaftsspiele, die sich die Spielzeugmacher von morgen teils selbst ausgedacht haben. Es lohnt ein genauerer Blick auf Spielideen wie „Teddy Kompletti“ oder die handgemachten Spielfiguren aus luftgetrocknetem Ton, die im Unterricht hergestellt wurden. Ein QR-Code kann gescannt werden und führt auf eine Informationsseite rund um die Ausbildung.

Wer sich interessiert, hat Gelegenheit, hier wichtige Fakten zu ziehen. Und: Noch bis zum Schuljahresbeginn 2025/26 in Thüringen steht der Weg zur dreijährigen dualen Ausbildung an der SBBS offen. Einzige Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen aus der Spielzeugbranche, wie zum Beispiel der Heunec Plüschspielwaren GmbH & Co. KG. „Wir haben hier in Sonneberg die bundesweit einzige Fachklasse in diesem Bereich“, sagt Patrick Reiche, Abteilungsleiter berufliche Bildung an der SBBS. Zusätzlich zum Blockunterricht an der SBBS werden Lehrgänge im Sonneberger Ausbildungszentrum (SAZ) in den Werkstoffen Holz, Kunststoff, Metall und Textil absolviert. Nach dem Abschluss kann in allen Fachbereichen der Spielzeugindustrie gearbeitet werden, als Musterentwickler, Restaurateur oder in Reparaturwerkstätten.

Maßgeblich unterstützt durch Materialeinsatz und Betreuung wurden die Schüler von der Heunec Plüschspielwaren GmbH & Co. KG aus der Partnerstadt Neustadt. Seit Jahren bildet der Traditionsbetrieb mit Sonneberger Wurzeln Spielzeughersteller in der Praxis aus, die ihr theoretisches Rüstzeug an der SBBS erhalten. Auch Tamara Voß, jetzt Ausbildungsbeauftragte bei Heunec, hat den Beruf der Spielzeugherstellerin am Bildungscampus in Steinbach erlernt. Sie unterstützte die jungen Kreativen bei der Umsetzung, ebenso wie Heike Kemnitz und Gerson Wieberneit als Fachlehrer von der SBBS. Sie erhoffen sich nun, dass das Schaufenster genügend Betrachter findet und „Früchte trägt“. Denn sie wünschen sich mehr Aufmerksamkeit für die schöne, abwechslungsreiche Berufsausbildung und mehr junge Menschen, die sich dafür entscheiden.

Wer mehr Infos zum Spielzeugherstellerberuf finden möchte, kann sie hier bekommen:
Duale Berufsausbildung Spielzeughersteller & rund um die Ausbildung

Alle von den Azubis genäht: Die Plüschtiere, die im Schaufenster sitzen, wurden von jungen Leuten selbst angefertigt. Die Materialien hat die Firma Heunec Plüschspielwaren GmbH & Co. KG zur Verfügung gestellt. Foto: Stadt Sonneberg/C. Heinkel

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