Bundesregierung plant Zukunftszentrum in Ostdeutschland

Bis zum Jahr 2028 soll in Ostdeutschland ein neues Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation entstehen. Derzeit läuft von Seiten der Bundesregierung der Standortwettbewerb. Bürgermeister Dr. Heiko Voigt und Oberbürgermeister Frank Rebhan haben in einem gemeinsamen Gespräch jetzt nochmals den Schulterschluss für eine abgestimmte Standortbewerbung bekräftigt. Bis Ende September müssen die aussagefähigen Wettbewerbsunterlagen entwickelt und abgestimmt werden.

„Das von der Bundesregierung geplante Kompetenzzentrum ist für unsere Region eine riesige Chance. Gleichwohl wissen wir, dass wir im intensiven Wettbewerb mit anderen Städten in den fünf ostdeutschen Bundesländern stehen“, beschreiben Frank Rebhan und Dr. Heiko Voigt die aktuelle Perspektive.

Doch was ist genau geplant? Die Bundesregierung möchte mit dem Zukunftszentrum ein größeres Gebäude mit einer herausgehobenen modernen Architektur realisieren, das ein wichtiger Begegnungsort wird, um die Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus 30 Jahren Transformation in Ostdeutschland sichtbar zu machen. In dem Zukunftszentrum sollen hierzu gesellschaftsrelevante Forschung, Dialog und Begegnung sowie Kunst und Kultur einen attraktiven Begegnungsraum erhalten. „Eine nachhaltige Chance für unsere Region, denn die Bundesregierung plant bei dem Projekt mit bis zu 1 Million Besucher pro Jahr“, skizzieren Dr. Voigt und Rebhan die Chancen und Perspektiven des Projektes. Und weiter: „Uns ist es wichtig, dass wir in den nächsten Wochen viele gesellschaftliche Gruppen aus Thüringen und Bayern in den Bewerbungsprozess integrieren, um somit eine breite Unterstützung für das Bundesprojekt zu erhalten“, fassen Frank Rebhan und Heiko Voigt den ambitionierten Plan zusammen.

Die Federführung für das Projekt hat die Stadt Sonneberg übernommen, denn das Gebäude muss in einer ostdeutschen Stadt entstehen. „Wir haben auch schon eine ganz konkrete Standortidee, die unseren Transformationsprozess in 100 Jahren in hohem Maße widerspiegelt. Das sog. ‚Woolworth-Areal‘ direkt im Stadtzentrum gelegen“, so Sonnebergs Bürgermeister Dr. Voigt. Eine klare Präferenz des Bürgermeisters für einen Standort für das Kompetenzzentrum, zumal sich das Areal im städtischen Eigentum befindet und den geforderten Rahmenbedingungen der Bundesregierung entspricht.

Diese Bewertung unterstreicht auch Dr. Stefan Leuninger von der Cima Beratung + Management. Die Cima hat bereits das interkommunale Entwicklungskonzept für Sonneberg/Neustadt entwickelt und unterstützt die Bewerbung fachlich. „Wenn die Ziele der Bundesregierung für das Kompetenzzentrum im Hinblick auf durchlebte Transformationsprozesse und die strukturpolitische Bedeutung ernst genommen werden, müssten wir in dieser Region mit den vielfältigen Veränderungsprozessen in den letzten Jahren eigentlich gute Chancen haben“.

„Nach den uns vorliegenden Informationen befinden wir uns in einem intensiven Standortwettbewerb, z. B. mit Eisenach, Jena, Leipzig und Magdeburg. Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass wir in unserem Raum die ambitionierten Zielsetzungen des Projektes in exzellenter Weise abbilden und fördern können“, blickt Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan auf die Situation.

Und beide Stadtoberhäupter erheben eine klare Forderung: „Wir erwarten einen transparenten, offenen Entscheidungsprozess zur Standortfrage und würden uns freuen, wenn wir aus der Region und vom Freistaat Thüringen eine breite politische Unterstützung erfahren können. Die strukturpolitische Bedeutung des Projektes in puncto Image, Tourismusentwicklung, Arbeitsplatzentwicklung und Kaufkraftentwicklung wäre herausragend“, erläutern Voigt und Rebhan. „Und ein wichtiges Signal zur nachhaltigen Stärkung des ländlichen Raumes“.

Die Projekt- und Antragskizze soll Mitte September in den Gremien der beiden Städte vorgestellt werden.

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