Jazz im Rathaus

Es gibt viele schöne Stimmen im Jazz, aber die aus Schweden stammende Viktoria Tolstoy, Urenkelin von Leo Tolstoi, ist einzigartig:
Sie ist die große Melodramatikerin des Jazz und Pat Metheny sagte zu ihr nach einem Auftritt: „Wenn du singst, geht die Sonne auf. Eine Musikerin, die wie  keine andere das Glück zerbrechlich und bedroht, das Bittere aber magisch und schön klingen lassen kann. Nils Landgren sagte über sie, dass sie ein absolutes Naturtalent mit einem fast schon unheimlichen Gespür für verschiedene Stile und Modi ist. Ihr Lachen ist berühmt, ebenso wie ihr Sinn für Humor. Ihr Lächeln bringt Gletscher zum Schmelzen und ihr Auftreten bleibt nie unbemerkt. Oder, mit weniger Worten: Viktoria ist eine vollkommene Künstlerin.

Der brillante schwedische Jazzpianist und Komponist Jacob Karlzon wird mit den schwedischen Legenden Esbjörn Svensson und Jan Johansson verglichen.  Neben dem Jazz haben Klassik, Metal und Elektro ebenso ihren Platz in seiner Musik wie Volkslieder aus seiner schwedischen Heimat. Im Jahr 2010 wurde er mit dem schwedischen Django d‘Or ausgezeichnet und zum Jazzmusiker des Jahres gewählt. Seit mehr als 20 Jahren ist er Tolstoys Begleiter. Er ist aber  schon seit vielen Jahren unter eigenem Namen auf Erfolgskurs. Bis heute hat Karlzon vierzehn Alben produziert, siehe auch seine hochgelobten Aufnahmen  bei Warner Music mit eigenem Trio oder auch Solo.

Das Album „A Moment Of Now‘‘, was im Rathaus präsentiert werden wird, ist ganz auf die langjährige musikalische Partnerschaft von Viktoria Tolstoy mit Jacob Karlzon fokussiert. Was beide für ihren Stil brauchen wie ein Fisch, das Wasser, sind Melodien. Vom klassischen „Apres Un Reve‘‘ des Franzosen Gabriel Faurè über das soulig-poppige „Send One Your Love‘‘ von Stevie Wonder, bis zum jazzigen  „Shadow And Light‘‘ von Joe Zawinul sowie Hits von Genesis sind vertreten: „Taking It All Too Hard‘‘, Peter Gabriels „Red Rain‘‘ und Phil Collins‘ „Against All Odds‘‘. Alanis Morissettes großer Erfolg „Hand In My Pocket‘‘ findet sich auf dem Album, zudem Entdeckungen wie „Satised‘‘ des fast vergessenen Funk-Virtuosen Lewis Taylor oder „Deep River‘‘ des  norwegischen Jazz Saxofonisten Benedik Hofseth. Dabei kann sich schon mal der Charakter der Songs überraschend verändern. Bestes Beispiel ist Mark  Kings „Lessons In Love‘‘, das sich vom knalligen Up-Tempo-Stück der Funk-Band Level 42 in eine fast schwermütige Ballade verwandelt.