Zukünftig gibt es ein „Reinhard Häfner Sportfeld“ im Stadion
Eine Einigung bezüglich der Stadionbenennung hat der Stadtrat Sonneberg in seiner Sitzung vom Donnerstag, 4. Mai 2023, erzielt. Das Gesamtareal wird weiterhin Stadion Sonneberg heißen und auch im öffentlichen Sprachgebrauch so genannt. Diese Lösung lasse die Option offen, möglichen Sponsoren zeitlich befristete Namensrechte einzuräumen, so die Begründung in der Beschlussvorlage.
Der im hinteren Teil gelegene Rasenplatz mit Leichtathletik-Wettkampfanlage, im Volksmund als "Kessel" bekannt, erhält den offiziellen Namen „Reinhard Häfner Sportfeld“. Eine Namenstafel soll hierzu noch in geeigneter Weise angebracht werden.
Damit wird der bekannteste Fußballer der Spielzeugstadt für seine Verdienste um den Sport und seine Heimatstadt geehrt. Einstimmig sprachen sich alle Fraktionen dafür aus. Vorangegangen war ein länger währender Entscheidungsprozess, in dem unter anderem auch die Bevölkerung nach Vorschlägen für einen Namen gefragt wurde und sich eine deutliche Mehrheit für Häfner abzeichnete. Mehrfach hatte sich der Ausschuss für Soziales, Kultur, Jugend und Sport dazu beraten und schließlich den nun mehrheitsfähigen Beschluss eingebracht.
Anlässlich des Tagesordnungspunktes hielt Stadtratsmitglied Rolf Schwämmlein eine bewegende Laudatio auf den Ausnahmefußballer aus Sonneberg. Der Zeitpunkt, so der Vorsitzende des Kultur-Ausschusses, könne kein besserer sein: Im Jahr 1953 sei der erste Spatenstich für das Sonneberger Stadion erfolgt. Im Jahr 1963 sei es offiziell eingeweiht worden und 2023 werde nun Reinhard Häfner (1952-2016) mit der Namensgebung für das Sportfeld entsprechend gewürdigt.
Die Liste der sportlichen Erfolge Häfners ist lang: Als Sonneberger „Straßenfußballer“ schaffte er es über die Stationen Rot-Weiß Erfurt und Dynamo Dresden bis in die Nationalmannschaft der DDR. Noch heute wird er im Rudolf-Harbig-Stadion Dresden als eine der Vereinsgrößen verehrt. Rolf Schwämmlein benannte Häfners Erfolge als Junioren-Europameister, als mehrfacher Meister in der DDR-Oberliga und Pokalsieger, auch im Jahr 1990 als Trainer. 1976 wurde der gebürtige Sonneberger mit seinem Team Fußball-Olympiasieger.
„Man sollte stolz sein, diesen Sonneberger Jung zu ehren“, sagte Rolf Schwämmlein sichtlich bewegt.
Die Riege der namentlich genannten Spitzensportler im Stadion Sonneberg soll in Zukunft noch fortgeführt werden. Alle weiteren Olympiasieger, die in Sonneberg geboren wurden oder hier gelebt haben, werden mit einer Stele gewürdigt. Rund um den Versammlungsplatz zwischen dem Kunstrasensportfeld und der Wettkampfanlage seien perspektivisch weitere Ehrungen geplant: Etwa für Silke Kraushaar-Pielach (Olympiasiegerin im Rennrodeln, Nagano 1998), Frank Dundr (Olympiasieger im Rudern, Moskau 1980) oder Felix Loch (Olympiasieger im Rennrodeln, Vancouver 2010 und Sotschi 2014).