Technik aufgerüstet für die Sonneberger Feuerwehren
Gleich drei Überraschungen auf einmal gab es vorigen Freitag für die Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet. Anlässlich der Wehrführerberatung wurde neue Technik im Wert von 54.000 Euro von der Stadt Sonneberg an die Einsatzabteilungen übergeben. Zusätzlich zu einem neuen Beleuchtungsanhänger und einer speziellen Übungstür, die Bürgermeister Dr. Heiko Voigt offiziell an die Kameraden überreichte, sponserte der Feuerwehrverein Sonneberg-Mitte noch eine neue Motorkettensäge für Arbeiten auf der Drehleiter.
Aber der Reihe nach: Zum einen gibt es seit Kurzem eine Möglichkeit für die Kameraden, das Öffnen von Türen an einer sogenannten „Action Door“ unter realistischen Bedingungen zu proben. Immer wieder kommt es in Notfällen vor, dass sich die Retter Zutritt zu Häusern oder Wohnungen verschaffen müssen. An der vielseitigen und äußerst stabilen Übungstür lassen sich alle erdenklichen Einsatzszenarien unzählige Male üben. Schlösser öffnen, Türriegel entfernen, Türblatt aufhebeln. Zur Ausstattung der Übungstür gehört ein hydraulisches Öffnungswerkzeug.
Kamerad Michael Höfner hatte die Übungstür auf einer Messe entdeckt und war begeistert: „Mich haben die Haltbarkeit und die Qualität überzeugt. Daran macht es wirklich Sinn und Spaß zu üben – wer von den Stadtteilwehren diese Möglichkeit ergreifen möchte, ist herzlich willkommen, denn es geht nur gemeinsam“, sagte Höfner. In Verhandlungen mit dem Hersteller konnte er die Action Door zum Messepreis für die Sonneberger Wehr erhalten. Tür und Öffnungswerkzeug haben Summa summarum einen Wert von 10.000 Euro. Beheimatet ist die Sondertechnik zwar bei der Stützpunkt-Feuerwehr, jedoch zum Üben wird sie für alle Stadtteilwehren vorgehalten.
Weiterhin konnte Bürgermeister Dr. Heiko Voigt am Freitag einen neuen Beleuchtungsanhänger für die Feuerwehr Unterlind auf dem Haben-Konto der Sonneberger Einsatzkräfte verbuchen. Die Stadt hat diesen über den Haushalt 2023 ohne Förderung finanziert. Der Beleuchtungsanhänger ist ein Multitalent und dient nicht nur zur besseren Ausleuchtung von Einsatzorten, sondern er kann über ein Notstromaggregat auch eine Hauseinspeisung vornehmen, um zum Beispiel einen länger anhaltenden Stromausfall abzufedern. „Ich kenne keine Stadt in unserer Größenordnung, die für solche Einsatzlagen soweit vorgesorgt hat“, betonte der Stadtchef diesbezüglich.
Das Aggregat ist flexibel herausnehmbar. Per Kurbel kann der Lichtmast auf 6,5 Meter Höhe ausgefahren werden. Die Scheinwerfer wurden von Halogen auf LED umgestellt, weitere Gerätefächer für die Unterbringung zusätzlicher Ausrüstung installiert. Die Anhängerkupplung ist so variabel, dass sie an mehrere Fahrzeuge passt und damit die neue Technik schnell einsatzbereit ist. Die Vorteile der Neuanschaffung erläuterten der Unterlinder Wehrführer Tony Pietzonka und sein Stellvertreter Jens Hüttenrauch bevor statt der Schlüssel- die offizielle „Kabelübergabe“ erfolgte.
Die dritte Neuanschaffung im Bunde ist eine Motorsäge, die der Feuerwehrverein Sonneberg-Mitte aus Spenden finanzieren konnte. Bei Einsätzen auf der Drehleiter stand bisher nur eine verkabelte Variante zur Verfügung, die aber bei bestimmten Wetterlagen eher zum Hindernis bzw. zur Gefahrenquelle werden konnte. Deshalb entschied man sich, an diesem Punkt Abhilfe zu schaffen und eine motorisierte Variante für die Einsätze zu beschaffen.
Allen Kameraden gelte Dank und Anerkennung für ihren professionellen Einsatz bei der Technikbeschaffung. Bürgermeister Voigt ist froh: „Je besser die Ausrüstung ist, umso mehr Leute lassen sich vielleicht auch für das Ehrenamt begeistern. In den Einsätzen ist es ebenso unerlässlich, dass man mit passgenauer Ausrüstung hantiert.“ Den Dank gab Jörg Lützelberger als 1. stellvertretender Stadtbrandmeister gern zurück: „Wir haben immer ein offenes Ohr bei der Stadt bezüglich der Finanzierung.“