Neu im Spielzeugmuseum: „Die Welt stellt aus. Sonneberg auf den Weltausstellungen“

Erste Station der Wanderausstellung vom 22.09. bis 22.10.2023 im Deutschen Spielzeugmuseum

Landrat Robert Sesselmann und Bürgermeister Dr. Heiko Voigt eröffneten am frühen Freitagabend des 22. September 2023 die Wanderausstellung „Die Welt stellt aus. Sonneberg auf den Weltausstellungen.“ Sie zeigt in Wort und Bild alle Beiträge der Sonneberger Spielwarenindustrie zu den Weltausstellungen in London, Chicago, Paris, St. Louis und Brüssel. Im Rahmen einer Kooperation mit der Stadt Sonneberg und dem Stadtarchiv steuerte das Deutsche Spielzeugmuseum die dort erhaltenen Entwurfszeichnungen und Fotografien zu allen Schaugruppen bei. So gelang es, gemeinsam einen Überblick zu den herausragenden Leistungen der Spielzeugmacher in ihrer Blütezeit zu schaffen. Dieser soll als Wanderausstellung an verschiedenen öffentlichen Standorten gezeigt werden und weiterhin tradieren, dass das Spielzeug aus Sonneberg einst die Weltöffentlichkeit begeistert hat.

Als erste Station verbinden die erstellten Rollups vom 22.09. bis 22.10.2023 die beiden vollständig erhaltenen Weltausstellungsexponate im Deutschen Spielzeugmuseum. Zwischen „Gulliver in Liliput“ und der „Thüringer Kirmes“ verweist die Ausstellung auch auf die anderen Schaustücke „Volksfest auf der Rosenau“ (London, 1851), „Prunkwagen der Sonneberger Industrie“ (Chicago, 1893), „Prunkschlitten des Weihnachtsmanns“ (Paris, 1900) sowie „Karawane mit Sonneberger Spielwaren“ (St. Louis, 1904).

CHW-Vortrag von Thomas Schwämmlein am Do, 19.10.2023, 19.30 Uhr

Zum Ende des Ausstellungszeitraums im Deutschen Spielzeugmuseum hält Thomas Schwämmlein im Rahmen der Vortragsreihe des Collegium Historicum Wirsbergense (CHW) am Donnerstag, 19.10.2023 um 19.30 Uhr den Vortrag „Die Welt stellt aus und Sonneberg ist dabei - Kollektivgruppen auf den Weltausstellungen zwischen 1851 und 1910“. Der Kreisheimatpfleger beschäftigte sich jüngst ebenfalls mit diesem Thema und gewann dabei neue Erkenntnisse hinsichtlich ihrer Bedeutung und Einordnung.

Restaurierung des Karussells in der Kirmes im Jahr 2023

Am Rande der Ausstellungseröffnung teilte die Museumsleitung mit, dass in diesem Jahr das Karussell in der „Thüringer Kirmes“ eine Restaurierung erfahren hat, wofür die Thüringer Staatskanzlei Fördermitteln in Höhe von 4.000 € zusagte.

15 Mal am Tag, an sechs Tagen pro Woche dreht sich das Karussell und lässt zusammen mit der Licht-Klang-Show die Marktplatzszene mit 67 teils lebensgroßen Figuren zum Leben erwachen. Die intensive Nutzung führte zu Abnutzungserscheinungen an der Lagerung und der Antriebseinheit.

Unter den erfahrenen Händen des Metallrestaurators Prof. Bernhard Mai, Erfurt, gelang die Erneuerung des Antriebs sowie der Lagerung und somit die Wiederherstellung der vollständigen Funktionsfähigkeit. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde die bestehende, historische Substanz so weit wie möglich erhalten und die neuen Bauteile im Kontext zur Nutzungshäufigkeit wartungsfrei konzipiert.

Nun dreht sich das Karussell wieder reibungslos und ermöglicht den Gästen weiterhin ein eindrückliches Museumserlebnis. Als Alleinstellungsmerkmal des Museums und Highlight der Dauerausstellung begeistert die „Thüringer Kirmes“ sowohl Kinder als auch Erwachsene und ist für Besuchergruppen der krönende Abschluss einer jeden Führung. Für die regionale Bevölkerung, deren bürgerschaftliches Engagement in den Jahren 2005 bis 2007 wesentlich zur Restaurierung der gesamten Schaugruppe beitrug, wirkt der Erhalt der vollen Funktionstüchtigkeit identitätsstiftend.

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Spielzeugmuseums Sonneberg, Text: Christine Spiller

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