Markt-Urgestein öffnete zum letzten Mal Verkaufswagen

Ein Urgestein des Sonneberger Marktgeschehens hat diesen Donnerstag letztmalig seine Waren auf dem PIKO-Platz feilgeboten. Nach mehr als 30 Jahren verabschiedeten Marktmeisterin Gabriele Langbein und der Hauptamtliche Beigeordnete Christian Dressel Sabine Stegner von der Baumschule Rebhan.

„Du warst bei Wind und Wetter immer zuverlässig und hast den Markt mit Deinem Angebot bereichert“, bedankte sich mit einem Geschenk Gabriele Langbein-Meise stellvertretend für das Sachgebiet Kultur, Medien und Bürgerservice. Den Dank der Stadt Sonneberg für eine solch‘ lange Zeit als Markthändlerin unterstrich Christian Dressel.

Seit mehr als 30 Jahren prägte die Baumschule Rebhan mit ihrer Pflanzenvielfalt das Bild des Marktes – zuerst auf Stadtparkhöhe, später auf dem Bahnhofsplatz und nun schon seit einigen Jahren auf dem PIKO-Platz. Doch jetzt schließt die seit dem Jahr 1936 existierende Baumschule in Unterlind zum 31.12.2023 und mit ihr fällt auch der Marktstand weg.

„Ich habe das immer gern gemacht und werde den Kontakt mit den Leuten, die Unabhängigkeit und das Draußensein vermissen“, sagt die 57-jährige Sabine Stegner.

Bereits seit dem 1. Mai 1989 war die gelernte Maschinenbauzeichnerin in den Betrieb des älteren Bruders eingestiegen. Gleich nach der Wende organisierte sie mit ihrer Mutter Elisabeth Rebhan das Marktgeschäft. Selbst gezogene Obstbäume und -stauden, Rosenstöcke, Jung- und Balkonpflanzen oder auch im Sommer und Herbst selbst geerntetes Obst und Gemüse – das lud sie zwei Mal die Woche von ihrem Lkw ab. Die Pflanzen kamen bei den Sonnebergern immer gut an – selbst am letzten Markttag fragen sie noch nach Johannisbeersträuchern und gehen die Tannenzweige und die Töpfchen mit Heidekraut weg wie warme Semmeln.

In Rente kann Sabine Stegner noch nicht gehen. Sie weiß aber schon, dass Sie sich einen neuen Arbeitsplatz in der Pflege organisieren möchte. Die Stadt Sonneberg wünscht den Familien Rebhan und Stegner alles Gute. Jetzt gilt es für die Verwaltung, einen adäquaten Nachfolger zu finden.