In Haselbach wurde Ende November gefeiert – die offizielle Eröffnung des „Ellerlä“. Eingeladen waren am Um- und Ausbau beteiligte Handwerks-Firmen, Förderer und Partner des Projektes, fleißige Helfer. Auch Landrat Robert Sesselmann, Sonnebergs Bürgermeister Heiko Voigt, Doris Motschmann und Steffen Hähnlein als Vertreter der Sibylle-Abel-Stiftung und Matthias Dittmer von „Demokratie leben“ zählten zu den Gästen.
Das „Ellerlä“ ist nach dem Mehrgenerationenpark das zweite große Projekt des noch jungen Haselbacher Bürgervereins. Aus einer leerstehenden Wohnung in einem über 120 Jahre alten Haus entstand ein Vereinsdomizil, das gleichsam ein Begegnungsort für alle Haselbacher ist, ob sie nun 5, 85 oder noch älter sind, ob sie gemeinsam feiern, lesen, schwatzen, kochen, backen, am Computer arbeiten, nähen oder kreativ basteln wollen. Dass trotz des Dorfhauses, in dessen Saal regelmäßig auch Veranstaltungen der Vereine stattfinden, ein Angebot wie das „Ellerlä“ gefehlt hat, zeigt die Resonanz. Als gerade mal die ersten Räume fertig waren, hatten vor allem die Ferien- und Leseklub-Kinder das „Ellerlä“ längst für sich in Besitz genommen. Die Dekoration an den Wänden trägt vor allem ihre Handschrift.
Inzwischen ist auch die letzte Stube gemalert und eingerichtet, die Küche funktionsfähig. Dass der Bürgerverein für dieses Projekt vor wenigen Tagen mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis 2025 für Thüringen geehrt wurde, überrascht die Gäste nicht. Sie finden zu all dem, was da in überwiegend ehrenamtlicher Arbeit entstanden ist, nur lobende Worte. „Thüringens berühmtester Verein gehört zur Stadt Sonneberg“, freute sich Bürgermeister Heiko Voigt und sparte nicht mit Anerkennung. “Bei euch sind Ideen und Initiative das Wichtigste, nicht der Zuschuss“, so der Stadtchef und spricht vom „Charme des Unfertigen“, der ihm so gefalle.
Ein altes Haus bleibt ein altes Haus. Der Bürgerverein zeigt, was man trotzdem daraus machen kann, ohne den Charakter zu verändern. Ohne „Zuschuss“ und Fördermittel geht es natürlich auch in Haselbach nicht, aber ohne zündende Ideen und viel, viel ehrenamtliches Engagement schon gar nicht. Für Landrat Sesselmann, der von Haselbach aus weiter zur Ehrenamts-Gala des Kreises nach Lauscha musste, auf der viele Ehrenamtliche geehrt wurden, dürfte der Besuch im „Ellerlä“ eine gute Einstimmung gewesen sein. Text: Doris Jakubowski