Farbtupfer im Novembergrau: Neue Spielmeile-Station geht in Betrieb
Wohnzimmer-Atmosphäre in der Innenstadt? Eine fast geschosshohe Leselampe und zwei große Sessel für den Außenbereich haben die Mitarbeiter des Bauhofes in den letzten Tagen vor der Sonneberger Buchhandlung aufgebaut. Neugierige Blicke zieht das schwarz-gelbe Ensemble seither mitten in der Innenstadt auf sich. Zwar handelt es sich um Stadtmobiliar, doch dahinter versteckt sich eine Spielmeile-Station, die sich beim genaueren Hinsehen entdecken lässt und die gleich mehrere Funktionen erfüllt.
Historische Fotos aus der Blütezeit der Spielzeugproduktion in Sonneberg verstecken sich im Lampenschirm, der abends beleuchtet wird. Wie hat die Bahnhofstraße in diesem Bereich früher ausgesehen? Wie lief die Puppenherstellung ab? Zumindest einen kleinen Eindruck kann man sich hier anhand des Bildmaterials und der Illustrationen verschaffen. Oder man bleibt etwas länger, um einen Lesestopp direkt vor der Buchhandlung einzulegen. Noch nicht fertig, aber in Arbeit sind Informationen zu einer ganz besonderen Spielzeugerfindung aus dem 19. Jahrhundert, die in die Geschichte einging.
„Genau hier steht diese Spielmeile-Station nicht zufällig“, erläutert Simone Wicklein, Architektin im Bauamt der Stadt Sonneberg.
Denn einst hat sich ein findiger Sonneberger Buchhändler namens Theodor Brand das weltweit erste „Sprechende Bilderbuch“ ausgedacht. Das wussten Sie noch nicht? Doch wenn alles fertig ist, können Sie es an dieser Spielmeile-Station mittels QR-Code erfahren.
Im Rahmen des Bundesprogrammes „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) wurde die Installation über das Bauamt der Stadt Sonneberg realisiert, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Neben den Sonneberger Bücherschränken, der Stadtmöblierung an Hanns-Arthur-Schoenau-Platz und PIKO-Platz sowie der Umgestaltung der Brache „Haus der Dame“ ist es eine weitere Maßnahme des Innenstadtförderprojektes.