Autorenlesung mit Yvonne Zitzmann: Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester

Gemeinde Hönbach (Angerstraße 1, 96515 Sonneberg)

Ein Stück Hönbacher Geschichte verwoben in einem mitreißenden Familien- und Gesellschaftsroman

Die Füchse haben Gruben, die Vögel haben Nester – und der Mensch, wo legt er sein Haupt hin? Seit Jahren kämpft die Pianistin Anna Vogl mit ihrer kleinen Tochter Juli und ihrem autistischen Sohn Sascha gegen ihre Entmietung. Als wenige Tage vor dem Gerichtstermin das ganze Haus abbrennt, stehen sie vor dem Nichts. War es ein Kabelbrand? Oder hat jemand das Feuer gelegt? Vorerst ziehen sie zu den Eltern ins brandenburgische Rostwalde. Von hier aus begibt sich Anna auf die Suche nach ihrer Heimat und erkennt, dass alle Häuser in ihrer Familie in den vergangenen hundert Jahren verloren gegangen sind: ein schmuckes Jugendstilhaus in Danzig, ein Bauernhof im thüringischen Sperrgebiet, eine typische P-2-Wohnung im ostdeutschen Plattenbau, ein kleines Paradies unweit von Berlin sowie ein kroatisches Felssteinhüttchen. In ihrem zweiten Roman beweist Yvonne Zitzmann erneut Spürsinn für Themen, die die Gesellschaft umtreiben. Dass ein Dach über dem Kopf keine Selbstverständlichkeit ist, diese Erfahrung betrifft längst nicht nur mehr die Schwächsten. Packend schildert Zitzmann den Wohn-Krimi ihrer Protagonistin, bild- und erzählgewaltig lässt sie das alte Danzig genau- so wie das Leben in der „Platte“ auferstehen. Und über allem die Frage: Wann ist es Zeit zu gehen?

 

Die Handlung ihrer fiktiven Romanfiguren verwebt die Autorin packend und in eindrucksvoller Bildsprache mit der Geschichte und den Erfahrungen ihrer Großeltern im Hönbacher Grenzgebiet.

Es handelt sich um eine Kooperation der Stadtbibliothek Sonneberg und des Bürgervereins Hönbach e. V.

 

Yvonne Zitzmann, geboren 1976, lebt in Rangsdorf bei Berlin. Seit 2010 ist sie freie Autorin und Übersetzerin aus dem Russischen. Sie hat Lyrik, Kurzprosa, Hörspiele für Kinder und Erwachsene sowie Literaturübersetzungen in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Auszeichnungen u. a.: Arbeitsstipendium vom Land Brandenburg (2010), Ehm-Welk-Literaturpreis (2012), Kunst-Förderpreis des Landes Brandenburg (2014). 2011 war sie Finalistin beim Literaturpreis Prenzlauer Berg und 2013/14 Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens am Literaturhaus München. Im Müry Salzmann Verlag erschien ihr vielfach beachtetes Debüt "Tage des Vergessens" (2021).

Pressestimmen:

„Ein feines, empfindsames Buch, das ganz locker ein hochkomplexes Thema behandelt und näher bringt“ Anja Kümmel, Tagesspiegel

„poetisch und philosophisch, (…) spannend bis zum Schluss, und der ist überraschend und berührend.“ Claudia Baradoy, RBB Antenne Brandenburg

"Packend und in eindrucksvoller Bildsprache beschreibt Zitzmann in ihrem Roman die Geschehnisse an der innerdeutschen Grenze" Rolf Dieter Lorenz, Freies Wort


Das Projekt wurde gefördert im Rahmen von "Neustart Kultur" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e. V.

Der Eintritt ist frei.

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