Grenzenlose Zusammenarbeit – im Gespräch mit den Fördermittelgebern der Allianz SON.NEC

Wie gelingt die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg? Die Umsetzungsbegleitung der Allianz SON.NEC hat darüber mit den Fördermittelgebern gesprochen. Gefördert wird die Allianz in Bayern vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), in Thüringen vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL).
1. Wie nehmen Sie die Region SON.NEC wahr?
Herr Alt ALE: Sie ist ein lebendiges Beispiel fränkischer Identität. Die beiden Städte wachsen seit langer Zeit zusammen - nicht nur räumlich, sondern auch gesellschaftlich und wirtschaftlich. Das spüren die Menschen im Alltag.
Frau Hold TMIL: Wir nehmen sehr deutlich war, wie sich die Region SON.NEC in den vergangenen Jahren immer mehr gemeinsamen Projekten stellt. Dahinter steht ein sehr starkes und anhaltendes Engagement der Verantwortlichen vor Ort. Dennoch ist dieser Prozess nicht immer problemlos.
2. Was macht die gemeinsame Förderung der Allianz SON.NEC durch Thüringen und Bayern besonders?
ALE: Es war neu, dass sich zwei Städte über die Ländergrenze hinweg in einer Allianz zusammenschließen. Die Herausforderungen in Oberfranken und Thüringen sind ähnlich, weswegen Kooperationen nicht an der Landesgrenzen Halt machen können.
TMIL: Wir stimmen uns eng mit den Kollegen des ALE Oberfranken ab, um die verwaltungstechnischen Unterschiede zwischen den Bundesländern unter einen Hut zu bekommen. Das klappt nur mit viel Engagement aller Beteiligten auf beiden Seiten. Wir nehmen die Region SON.NEC als Modellregion wahr. In den letzten Jahren haben wir weitere länderübergreifende Allianzen unterstützt: die Initiative Rodachtal und die neu gegründete Thüringisch-Fränkischen Rennsteigregion. Dabei stoßen wir immer wieder auf die gleichen Hürden. Um diese Schritt für Schritt aufzulösen, lohnt sich der intensive Austausch zwischen den Förderbehörden beider Länder.
3. Was hat Sie persönlich an der Zusammenarbeit in der Allianz SON.NEC begeistert?
ALE: Motivierend war der Schulterschluss beider Städte in Klosterlangheim 2017 an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung (SDF). Stadträte beider Kommunen leiteten dort die Städtepartnerschaft ein. In einer erneuten Zusammenkunft im November 2023 wurde der gemeinsame Weg bekräftigt.
TMIL: Uns begeistert, dass bei allen Projekten Verbesserungen für die Bürger beider Städte im Mittelpunkt stehen. Auch schwierige Projekte werden mutig angepackt. Weil einige Themen nicht durch die Städte gelöst werden können, sondern bis in die Landespolitik getragen werden müssen, weisen sie von Anfang an keinen leichten Weg auf. Das betrifft beispielsweise die Sicherheits- und Rettungskräfte, Mobilitätsangebote oder die Wahl von Berufsschulen im Nachbarbundesland. Gleichzeitig gibt es sichtbare Verbesserungen – wie bei den Märkten oder Angeboten an den Schulen.