In Leerstand Leben einziehen lassen: Deutscher Nachbarschaftspreis geht nach Haselbach

Der Bürgerverein Haselbach hat für sein Projekt „Ellerlä“, was soviel heißt wie „Allerlei“, den mit 2000 Euro dotierten Deutschen Nachbarschaftspreis für Thüringen bekommen, den die nebenan.de-Stiftung jährlich vergibt. Die Stiftung zeichnet damit Initiativen mit Vorbildcharakter aus, die Miteinander und nachbarschaftliches Engagement stärken. In Haselbach gibt es so ein Projekt. Aus einer alten, über Jahrzehnte leerstehenden Wohnung haben Mitglieder des Bürgervereins in vielen Stunden freiwilliger Arbeit ein Domizil geschaffen, das alle Generationen nutzen können und auch nutzen. Die Kinder tun das für den Leseklub, zum Hausaufgabenmachen am PC, für Spiele, kreatives Basteln, Tischfußball oder einfach mal zum Abhängen. Das „Ellalä“ ist zudem fester Bestandteil der vom Bürgerverein veranstalteten Ferienspiele. Im „Ellerlä“ treffen sich aber auch die Erwachsenen zu Lesungen, zum Kreativen Gestalten, zum Kochen und Backen oder zu Nähkursen für Anfänger und Fortgeschrittene.

Wer die Räume gesehen hat, als die Idee geboren wurde, wird annähernd ermessen können, was der Bürgerverein da in den vergangenen Monaten geleistet hat – und mit den vielfältigen Angeboten regelmäßig leistet. „Unser Konzept, in Leerstand Leben einziehen zu lassen, ist aufgegangen“, freut sich Vereinsvorsitzende Andrea Knabner, und dankt allen engagierten Vereinsmitgliedern, Helfern und Unterstützern des Projekts. Die Küche des „Ellerlä“ hat übrigens die Sibylle-Abel-Stiftung finanziert – wie auch eine Bank auf dem Spielplatz des Haselbacher Mehrgenerationenparks, der ebenfalls auf Initiative des Bürgervereins entstand. Am Tag, als die Haselbacher von der Ehrung mit dem Nachbarschaftspreis erfuhren, waren deshalb auch Doris Motschmann und Steffen Hähnlein als Vertreter der Sibylle-Abel-Stiftung in Haselbach, um zu gratulieren und gleichzeitig die neue Bank mit einzuweihen.

Text: Doris Jakubowski

Im Ellerlä ist immer was los

Jungs und Mädchen basteln Nagelbretter.
Langeweile kommt im Ellerlä nicht auf - auch Maria Spindler betreut die Nachmittage mit und hilft, wenn die Kinder Unterstützung brauchen. Fotos: D. Jakubowski

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