Die Schlitten-Station

Wie funktioniert der Geschenkeschlitten?

Hier erfährst du es!

 

Zum Mitlesen:
Station 3 – "Alles startklar!"

Leise klopft Teddy Eddy an die Hintertür der Weihnachtsmanngarage. Teddy Maxi ist der freundlichste Bär aller Zeiten – aber auch der größte Bär der Welt. Fast sechs Meter groß, größer als ein Grizzlybär! Man sollte ihn nun mal besser nicht erschrecken.
Klopf, klopf, macht Eddy noch einmal und die Tür öffnet sich. Wie von Geisterhand! Eddy macht große Augen.
„Hallo“, piepst da ein Stimmchen. „Willst du zu Maxi?“
Eddy blickt hinab. Da steht der kleinste Teddy, den er jemals im Leben gesehen hat.
„Hihi, ich bin Minni“, stellt sich das Bärchen vor. „Ich helfe Maxi in der Garage. Weißt du, es gibt so viel zu tun … und tagsüber hat er ja keine Zeit, da steht er ja im Schaufenster vom Teddy-Laden und begrüßt die Besucher.“
„Äh, ja“, stottert Eddy. „Und ist er jetzt da?“
„Klar, komm rein“, piepst Minni und öffnet die Tür noch ein Stück.
„Ah! Hallo, Eddy!”, brummt Teddy Maxi. Der riesige Bär hält etwas in den Tatzen. Eddy muss zweimal hinsehen: Das ist der Weihnachtsmannschlitten! In Maxis Bärenpranken sieht das Gefährt aus wie ein Spielzeug!
Teddy Minni ist schon an Maxi hochgeklettert und turnt nun auf dem Schlitten herum. Zieht hier eine Schraube fest, poliert da einen Fleck weg. Und entknotet die Zügel vom Rentiergeschirr.
„Das ist hier echte Teamwork!“, erklärt Minni. Denn jetzt dreht Maxi den Schlitten einfach um, sodass Minni mit Leichtigkeit die Kufen abschleifen kann. „Mit Maxi brauche ich keine Hebebühne!“ Minni kichert. „Da müsste ich kopfüber arbeiten, total unpraktisch.“
„Aha“, sagt Eddy nur. Der größte und der kleinste Teddy der Welt sind wirklich ein gut eingespieltes Team. Dann beugt er sich über seine Weihnachtsliste. „Heißt das, dass der Schlitten termingerecht fertig wird?“, fragt er.
„Termingerecht?“, brummt Maxi. „Neeee, der wird schon viel eher fertig. Der Weihnachtsmann kann den Schlitten beruhigt vollpacken und losfliegen. Der ist wieder tippi toppi in Ordnung.“
„Den Lack wollte ich noch einmal aufpolieren“, sagt Minni. „Aber das geht fix. Oh, aber … oooh, Teddy Eddy!“ Mit einem Mal wird ihre Teddynase ganz rot vor Aufregung. „Wir haben eine Überraschung für den Weihnachtsmann!“
„Eine Überraschung?“, fragt Eddy unsicher.
„Eine gute, eine richtig gute!“, sagt Maxi munter. „Steht nebenan, im Geschäftsraum. Minni, zeig es ihm!“
„Mach ich!“, ruft Minni und hüpft von Maxis Bein direkt vor Eddys Füße.
„Komm mit in den Laden!“
Das winzige Bärchen tippelt Eddy voran auf eine Tür zu und stößt sie auf. Eddy grinst. Minni ist zwar klitzeklein, aber ganz schön stark. Und geschickt obendrein. Denn jetzt sind sie vorne dem Geschäftsraum mit dem großen Schaufenster – und mitten im Raum steht etwas Kastiges! Stolz zeigt Minni darauf und sagt: „Den haben Maxi und ich für den Weihnachtsmann flottgemacht!“
„Noch ein Schlitten?“ Eddy läuft verwundert um das Gefährt herum. Der Schlitten sieht wunderschön aus, schneeweiß lackiert, mit geschwungenen Kufen und einer breiten Sitzbank.
Minni nickt. „Wir haben ihn in einem verlassenen Schuppen gefunden. Und da dachten wir uns: Der Weihnachtsmann schenkt immer allen so tolle Geschenke. Jetzt wollen wir ihm auch mal etwas schenken!“
„Das ist … ehm, das ist nett von euch“, sagt Eddy verlegen. „Aber … was soll er denn damit? Er hat doch schon einen großen Schlitten zum Geschenkeausfahren.“
„Ja, und danach?“, ruft Minni.
„Was danach?“
„Genau, danach ist nix. Aber das hört jetzt auf!“, ruft Minni. „Mit seinem eigenen Schlitten kann der Weihnachtsmann in den Urlaub fahren! Der Geschenkeschlitten ist sein Dienstgefährt. Aber dieser hier, der gehört nur ihm. Kann ihm das Finanzamt nicht doof kommen von wegen private Nutzung eines Dienstgefährts, geldwerter Vorteil und so‘n Kram. Guck mal, wir haben sogar Koffer gefunden, in denen der Weihnachtsmann sein Gepäck mitnehmen kann. Badehose, Sonnencreme und so. Oder meinst du, er will lieber in Thüringen ausspannen? Dann wären Wanderschuhe besser …“
„Ich, äh, ich weiß nicht …“, gibt Eddy zu.
„Aber ich weiß es, ganz genau sogar“, sagt da eine tiefe Stimme. Der Weihnachtsmann steht im Laden!
Sofort wirft sich Eddy vor den Schlitten und breitet die Arme aus. „Nicht gucken, Weihnachtsmann, das soll doch eine Überraschung werden!“
Der Weihnachtsmann schmunzelt. „Ich weiß, mein lieber Eddy. Minni und Maxi haben mich gebeten vorbeizukommen. Ich soll mein Geschenk einmal ausprobieren.“
„Ausprobieren?“, fragt Eddy entgeistert.
„Na, probesitzen“, piepst Minni und läuft geschäftig in einen Nebenraum. „Und probefahren! Bist du bereit, Weihnachtsmann?“
„Und ob!“ Schon schwingt er sich auf die Sitzbank. „Kommst du mit, Eddy?“ Der Weihnachtsmann streckt ihm lachend die Hand entgegen und zieht ihn auf die Sitzbank. „Man muss doch auch mal Spaß haben!“
Als Minni zurückkommt, führt sie ein Plüsch-Eselchen an einem Strick. „Das soll uns ziehen? Uns drei und den Schlitten?“, fragt Teddy Eddy ungläubig. Minni lächelt. „Wart’s ab“, sagt sie nur und klettert auf den Kutschbock. Dann wirft sie etwas Weihnachtszauberstaub in die Luft, der sich glitzernd über Schlitten und Eselchen ausbreitet.
„Antrieb wie beim Geschenkeschlitten und den Rentieren“, brummt Eddy. „Hätte ich ja gleich draufkommen können …“
Aber da galoppiert das Eselchen schon zur Garage hinaus, vorbei an Maxi, der fröhlich winkt. Kaum stehen sie auf dem Hinterhof, hebt der Schlitten ab, dass sich Eddy am Weihnachtsmann festklammert, und rauscht die lange Bahnhofstraße entlang, fliegt über der Kirchstraße einen Bogen und dann über die Neufanger Straße hinweg. Und der Weihnachtsmann lacht ausgelassen und winkt, als über das Kinderheim hinwegschweben.
„Du weckst die Kinder noch auf mit deinem lauten Lachen“, brummelt Teddy Eddy etwas blass um die Nase.
Doch Minni schnalzt und das Eselchen fliegt weiter bis zur Sternwarte, umrundet eine Wolke und rauscht im Hastdunichtgesehen durch die Sonneberger Straßen und wieder zur Garage zurück. Behutsam zieht es den Schlitten zurück in den Ladenraum.
„Iah!“, ruft es glücklich.
„Das hast du prima gemacht, Eselchen“, lobt der Weihnachtsmann und steigt aus. „Minni, das ist ein herrliches Geschenk! Richte auch Maxi bitte mein Dankeschön aus. Er wohl schon zum Teddy-Laden gelaufen?“
Eddy guckt erschrocken auf die Armbanduhr. „Ganz bestimmt! So spät schon! Wir müssen weiter, Weihnachtsmann!“
Der Weihnachtsmann zwinkert Minni zu. „Ich freue mich auf meinen Urlaub mit euch allen“, sagt er und läuft Teddy Eddy hinterher.

Siehst du den Weihnachtsmann in seinem Schlitten? Dann hast du Glück! Er ist ja so viel unterwegs. Aber ich glaube, er kommt öfters zum Probesitzen – so ungefähr in jeder freien Minute. Der Schlitten ist aber auch schön, nicht wahr?