Spannende Einblicke am und im Hochbehälter Eichberg

Es ist aktuell mit fast 3,3 Millionen Euro eine der größten Investitionsmaßnahmen der Wasserwerke Sonneberg: Die komplette Sanierung des Hochbehälters Eichberg. Quasi zur Halbzeit der Bauarbeiten mit der ersten fertigen Speicherkammer haben die Wasserwerke Sonneberg, Verantwortliche der Stadt und Pressevertreter am 8. April 2025 zu einer Besichtigung eingeladen.

Ein knappes Dutzend Stadträte, der Bürgermeister und sein Stellvertreter sowie der Geschäftsführer der Wohnungsbau GmbH folgten gern dem Angebot, sich das seit rund acht Monaten laufende Bauvorhaben vor Ort mit dem Leiter der Wasserwerke, Bernd Hubner, und dem Leiter Trinkwasser, Andreas Roschka, anzuschauen.

Die Teilnehmer erfuhren interessante Details: Rund 34 Jahre speicherte der bisherige Hochbehälter Eichberg das Trinkwasser für die Bürger der Stadt Sonneberg, welches aus der Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) Rottmar stammt und von dort auf den Eichberg gepumpt wird.

Grundsätzlich erfüllt der Hochbehälter zwei Aufgaben: Zum einen stellt er für kurzzeitige Versorgungsausfälle ein Speichervolumen zur Verfügung, zum anderen gewährleistet er stabile Druckverhältnisse für die angeschlossenen Grundstücke. Vom Hochbehälter Eichberg wird das Trinkwasser in die höher gelegenen Ortsteile Wehd und Neufang gepumpt.

Geplant und gebaut wurde der bisherige Hochbehälter Eichberg von Firmen aus Suhl und Sonneberg in den Wendejahren 1989/90. Mit genormten Betonfertigteilen und einer PVC-Folie als Innenauskleidung wurde der Hochbehälter 1991 in Betrieb genommen. In zwei Wasserkammern mit einem Durchmesser von jeweils 25,40 m, einer Höhe von 6,60 m und einem Volumen von jeweils 2.600 m³ wurde das Trinkwasser für die Stadt Sonneberg gespeichert.

Allerdings ging die Zeit nicht spurlos an dem Bauwerk vorbei. So wurde damals die Betondecke des Hochbehälters von außen nicht isoliert, sondern nur mit Erde überdeckt. Die Betonfertigteildecke wurde so mit der Zeit undicht und es bildeten sich Stalaktiten.

Die PVC-Decke selbst blieb zwar dicht, ließ sich aber nicht mehr schweißen, was bei einer plötzlich auftretenden Undichtheit massive Probleme erzeugt hätte. Zudem betrug die Länge der Einstiegsleiter über fünf Meter, was für den Arbeitsschutz der Mitarbeiter der Wasserwerke Sonneberg heute nicht mehr zulässig ist.

Eine Sanierung war also zwingend erforderlich. Die Arbeiten begannen im August 2024 und umfassten insgesamt drei Bauabschnitte. Zum einen die Außenabdichtung der Behälterdecke. Hier wurde eine DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) gerechte Abdichtung, Isolierung und Überdeckung der Betondecke realisiert. Darüber hinaus wurden sowohl die Einstiegshäuser als auch die Schieberkammer komplett überholt. Und durch die Errichtung des Einstiegsturmes aus Edelstahl kann der Hochbehälter Eichberg jetzt auch sicher betreten werden. Zum anderen umfassten die Bauarbeiten die betontechnische Sanierung der Wasserkammern. Hierfür wurden die alten PVC-Folien entfernt, alle Betonflächen wurden sandbestrahlt und mit einer zweilagigen Spezialbeschichtung verkleidet. Ferner wird auf dem Areal noch eine Photovoltaikanlage installiert, was zukünftig zu Verringerung der Stromkosten beiträgt.

Zwischenzeitlich ist die erste Wasserkammer komplett saniert und geht in wenigen Tagen in Betrieb. Dann wird die zweite Wasserkammer außer Betrieb genommen und in gleicher Art und Weise erneuert. Die Gesamtmaßnahme soll bis Ende 2025 und in einem Kostenumfang von 3.287.500 Euro abgeschlossen sein. Mit der Fertigstellung gewährleistet der dann neue Hochbehälter Eichberg wiederum für Jahrzehnte eine zuverlässige Trinkwasserversorgung der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Sonneberg.

Ein knappes Dutzend Stadträte, der Bürgermeister und sein Stellvertreter sowie der Geschäftsführer der Wohnungsbau GmbH folgten gern dem Angebot, sich das seit rund acht Monaten laufende Bauvorhaben vor Ort mit dem Leiter der Wasserwerke, Bernd Hubner, und dem Leiter Trinkwasser, Andreas Roschka, anzuschauen. Foto: Stadt Sonneberg/M. Kuhnt

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